Auf so einen Moment haben wir lange gewartet: Unser Set auf einer Bühne am See spielen zu können, an einem wunderschönen Sommertag! Der perfekte Ort für unseren Song „Leinen los!“, der uns so sehr aus der Seele spricht⛵️
Es war ein Glücksfall: Eigentlich musste unser Konzert im Bucentaur Kulturcafé am Starnberger See wegen Dauerregens abgesagt werden. Zwei Wochen später ergibt sich für uns die Möglichkeit, für eine ausgefallene Band einzuspringen – wir sagen zu! Das wollten wir uns nicht entgehen lassen, und die Wetteraussichten waren top. Okay, der Slot um 15:00 Uhr versprach nicht besonders viel Publikum, aber was macht das schon, wenn wir ein so wunderbares Ambiente bespielen dürfen! Also los, noch ein paarmal proben, zusammenpacken, S-Bahn nehmen und Seeluft schnuppern.
Jeder Ort, an dem wir spielen ist so anders, so eigen. Das Ambiente, die Atmosphäre, die Menschen, die Bühne, das technische Setup, … Da gibt es vieles, das unseren Geist in den Tagen vor einem Konzert beschäftigt. Aber eigentlich nur kurz, weil auch die Konzentration mit nahendem Auftritt steigt. Und wir versuchen, die Unsicherheit im Kopf nicht zu groß werden zu lassen und uns auf das Wichtige zu konzentrieren. Das fällt mir, Pauseline, wahrlich nicht leicht!
Mich immer wieder aufs Neue einlassen, Mut und Zuversicht in mir entfachen, die Leidenschaft hochhalten, Lockerheit bewahren und zugleich das richtige Maß an Spannung, die Erwartungen an mich selbst auf einem gesunden Level halten – es ist ein ganz schönes Auf und Ab der Gefühle und Gedanken in mir. Ich finde es immer wieder faszinierend, das zu beobachten. Ich erlebe das durchaus als einen Balanceakt. Und doch: Mit jedem Mal lerne ich mich ein Stück weit besser kennen, weiß, was mich erwartet, worauf ich achten will und was mir wichtig ist.
In den letzten Wochen ist die Sichtweise in mir lauter geworden: Es geht um die Gemeinschaft. Um das Band, das ich zwischen mir und dem Publikum knüpfe. Ich möchte „da oben“ auf der Bühne nicht alleine sein und einfach mein Ding machen. Ich will die Menschen spüren – und das kann ich nur, wenn ich etwas von mir preisgebe, und auch sie mich somit „spüren“ können. So haben die Texte eine Chance, die Herzen zu erreichen.
Pat flößt mir immer wieder mantramäßig ein: „Versuche nicht immer perfekt zu sein, konzentrier dich auf das Hiersein mit den Menschen, die uns lauschen“. Gar nicht verkehrt, denke ich. Und: Die Freude spüren, selbst die Freude an den Beats, an der eigenen Musik immer wieder spüren, wecken, hervorholen, genießen. Damit der Funke überspringen kann.
Dieses Gefühl hatte ich dann ganz stark, als wir endlich „Leinen los!“ anstimmten. Ich hatte mich so darauf gefreut, diesen Song hier zu spielen – im Rücken die weite Wasserfläche mit unzähligen Segelschiffen. Tatsächlich war „Leinen los“ dann für mich auch der Höhepunkt unseres Sets. Ich habe eine Welle in mir und im Publikum gespürt. Ich hätte das Lied am liebsten dreimal hintereinander gesungen🤪
Ich fühle mich nach dieser Chance beschenkt und beglückt und sag einfach DANKE 🙏