Globale Krisen überwinden – Musical-Auftritt auf der “Utopia(s) Reloaded“-Konferenz

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Der Besuch dieser Fachkonferenz war etwas ganz Besonderes für uns. Wir hatten nicht nur Gelegenheit, mit spannenden Menschen zusammenzukommen, die sich Gedanken zu den großen Themen und Krisen unserer Zeit machen. Mit einer Mischung aus Songs und Dialog durften wir auch einen inhaltlichen Impuls setzen.

“Utopia(s) reloaded: Science, activism and the techno-eco-social transformation”: Klingt zunächst etwas sperrig, angesichts der vielen Themen und transdisziplinären Herangehensweise aber auch angemessen. Ziel der Konferenz, die im Oktober 2023 in Wien stattfand, war, das Bewusstsein für die wissenschaftlichen Grundlagen zu schärfen, mit deren Hilfe wir die aktuellen Krisen überwinden können. Die vielen Vorträge aus unterschiedlichsten Disziplinen beschäftigten sich mit dem Paradigmenwechsel, der für die Umgestaltung unserer Gesellschaften erforderlich ist.

Dabei kamen KlimawissenschaftlerInnen, PhysikerInnen, InformationswissenschaftlerInnen, junge Forschende und Lehrende aus den Sozial- und Geisteswissenschaften sowie Aktivisten zusammen, um die drängenden Fragen unserer Zeit aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten: Ein spannendes Konzept, das uns vorgestellt wurde, ist beispielsweise die Idee des “Konvivialismus”.

“Konvivialismus bedeutet das Ausloten von Möglichkeiten, wie jenseits der Wachstumsgesellschaft ein Zusammenleben möglich sein kann, wie Sozialität, Konflikt und Individualität aufeinander bezogen werden und wie ökologisch und sozial nachhaltige Formen demokratischen Lebens ausschauen können” (siehe Buchbeschreibung zu “Das konvivialistische Manifest”)

Besonders spannend in Erinnerung ist uns noch eine Diskussionsrunde mit jungen KlimaaktivistInnen: Ganz direkt und offen wandten sich die Aktivistinnen an die Zuhörenden und baten um Hilfe für ihre Mission: ‘Sagt uns, wie können wir gemeinsam viele Menschen ins Boot holen und zu MitstreiterInnen für eine lebenswerte Zukunft machen?’ Wir merkten, wie sehr die jungen Menschen für ihr Thema brannten – und zugleich Ratlosigkeit und Erschöpfung offenbarten.

In kurzer Zeit entwickelte sich ein lebendiger Austausch zwischen dem Podium und den im Publikum verteilten WissenschaftlerInnen sowie anderen interessierten Menschen aller Generationen. Wertvolle Erfahrungen und Hinweise älterer AktivistInnen und von Akteuren aus Wissenschaft sowie Wirtschaft kamen zusammen mit leidenschaftlich vorgebrachten Forderungen und Wünschen für ein besseres Zusammenleben auf unserem Planeten Erde.

Pauseroni war als Projektteam an der dreitägigen Veranstaltung beteiligt und so durften wir das Eventvideo produzieren (in dem du auch einen Mini-Ausschnitt von unserem Auftritt siehst ;-)) und eine Reihe von Interviews mit Vortragenden führen.

Unser Highlight: Am letzten Abend von “Utopia(s) Reloaded” gehörte die bunte Bühne uns – ein kleiner, aber feiner Space neben der “Bar für Alle” im Althangrund, ein Kulturverein, der ein altes Gebäude der Wirtschaftsuni Wien in einer Zwischennutzung wieder zum Leben erweckte.

Für dieses Event wollten wir uns etwas Neues überlegen: Ein paar Songs, schön und gut. Doch wir hatten den Wunsch, noch mehr zu den Themen der Konferenz beizutragen. Schließlich machen wir uns viele Gedanken darüber, was uns Menschen antreibt, wie wir wieder mehr zueinander finden können, Empathie lernen und wie es uns wieder gelingt, uns als Teil der Erde zu spüren

Und: fast alle unsere Songtexte sind in deutscher Sprache. Die Konferenzsprache war Englisch und viele der TeilnehmerInnen waren englischsprachig. Was dann herauskam, überraschte uns selbst: Wir überlegten uns einen Dialog zwischen uns beiden, den wir auf Englisch schrieben, und woben einige unserer Songs darin ein. Denn die Message dieser Songs passte hervorragend zum Thema.

In unserem Dialog geht es ganz viel um das Gefühl der Angst, wie diese gesellschaftliche Diskurse in verschiedensten Milieus durchsetzt und warum Angst als Handlungsmotiv zur Überwindung von Krisen problematisch ist. Wie echte Verbindung entstehen kann, zwischen uns Menschen und unserer sogenannten “Um-welt”. Und um gewaltfreie Kommunikation. In den großen Debatten um die Krisen unserer Zeit dreht sich viel um das bereits vorhandene Wissen, um Fakten, Wahrheit und Unwahrheit. Doch scheint dieses Wissen nicht hinreichend zu sein, um unsere globalen Probleme zu lösen. Politik wurde noch nie mit Faktenwissen gemacht, viel öfter geht es um zwischenmenschliche Aushandlungsprozesse: Vieles hängt davon ab, wie wir miteinander – und mit uns selbst – umgehen und aus welchen (oft sehr persönlichen) inneren Beweggründen wir handeln.

Wir zeigen euch hier im Video einen kleinen Ausschnitt aus unserem Beitrag mit dem Titel “Make it work! A philosophical impulse for tackling the great global challenges, wrapped in a musical performance”. Viel Freude!

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